Leistungen der Sozialversicherungen – Artists Take Action

Wann ist ein Einkauf in die Pensionskasse sinnvoll?

Vorsorgelücken stopfen und Rente erhöhen

Das Altersguthaben in der Pensionskasse kann mit einem Einkauf erhöht werden. Hierzu überweist die versicherte Person der Pensionskasse freiwillig einen Geldbetrag, der zum bestehenden Alterskapital, das bereits angespart ist, hinzugefügt wird.

Das ist aus zweierlei Hinsicht attraktiv: Erstens wird so eine spätere Rente erhöht und zweitens können damit Steuern gespart werden. Denn Einkäufe in die Pensionskasse sind von den Einkommenssteuern abziehbar. Überdies unterliegt das in der Pensionskasse angesparte Altersguthaben nicht der Vermögenssteuer.

Einkäufe sind dann möglich, wenn in den Vorjahren Vorsorgelücken entstanden sind oder bei Lohnerhöhungen, zum Beispiel durch die Erhöhung des Arbeitspensums. Vereinfacht gesagt sind Einkäufe möglich, um das Sparguthaben so aufzufüllen, als wäre seit Beginn der Berufstätigkeit immer der aktuelle Lohn verdient worden. Die Höhe des Einkaufs ist folglich begrenzt auf das maximale Alterskapital, das seit Beginn der Berufstätigkeit zum derzeitigen Lohn (Angestellte) oder Erwerbseinkommen (Selbstständigerwerbende) möglich gewesen wäre.

Schwankende Einkommen kompensieren und Steuern sparen

Gerade Kulturschaffende mit schwankenden Erwerbseinkommen können so nicht nur tiefere Einkommen aus den Vorjahren kompensieren, sondern überdies auch verhindern, dass sie in einem überdurchschnittlich erfolgreichen Jahr viel höhere Steuern bezahlen müssen. Einkäufe können sinnvoll sein, wenn Einkünfte aus einem mehrjährigen Projekt in einem Kalenderjahr anfallen.

Hinweis Sind Einkäufe kurz vor der Pensionierung noch sinnvoll?

Sinnvoll für Aufbesserung der Altersrente

Wenn die Absicht besteht, das Altersguthaben in der Pensionskasse als Altersrente zu beziehen und diese zu verbessern, kann ein Einkauf auch kurz vor der Pensionierung noch sinnvoll sein. Vor allem dann, wenn Vorsorgelücken bestehen. Insbesondere für Personen im Kultursektor bei Selbstständigkeit oder Teilzeitanstellungen kann dies nützlich sein. Einige Pensionskassen erlauben den Einkauf bis ins Alter von 70 Jahren, auch bei Pensionierung, wenn damit die «Rentenleistung» aufgebessert wird.

Vorsicht bei Kapitalbezug

Falls ein Teil des Altersguthabens als Kapital bezogen werden soll, ist ein später Einkauf kurz vor der Pensionierung besonders gut zu planen, weil das eingekaufte Kapital jeweils für die Dauer von 3 Jahren für Bezüge gesperrt ist. Wenn von Verzinsung profitiert werden soll, sind frühe Einkäufe in die Pensionskasse sinnvoll.

Hinweis Einschränkungen beim Einkauf in die Pensionskasse

Fristen

Bei Einkäufen in die Pensionskasse ist besonders gute Planung erforderlich, wenn nach der Einzahlung innerhalb der folgenden 3 Jahre ein Teil des Altersguthabens aus der Pensionskasse herausgelöst, also vorbezogen werden soll. Zum Beispiel für die Finanzierung von Wohneigentum oder den Start in eine selbstständige Erwerbstätigkeit. Dies ist erst ab dem vierten Jahr nach Einzahlung wieder möglich.

Auch sind Vorbezüge für Wohneigentum zuerst zurückzubezahlen, bevor Einkäufe getätigt werden können.

Sonderregelung für aus dem Ausland Zugezogene

Für Personen, die aus dem Ausland in die Schweiz zugezogen sind, bestehen beim Einkauf bestimmte Beschränkungen. So darf unter anderem während der ersten fünf Jahre nicht die maximal mögliche Summe eingekauft werden.

Hinweis Wie ist bei einem Einkauf in die Pensionskasse vorzugehen?

Um sich mit einem Beitrag in die Pensionskasse einkaufen zu können, ist bei der Pensionskasse ein Antrag zu stellen. Diese berechnet den maximal möglichen Einkaufsbetrag.

In der Regel werden zur Veranschaulichung und zum Vergleich verschiedene Einkaufsbeträge und ihre Auswirkung auf die Leistungen aufgeführt. Sie zeigen das mutmassliche Altersguthaben bei Pensionierung mit und ohne Einkauf, Altersrente, Invaliden- und andere Renten.

Die versicherte Person teilt den gewünschten Einkaufsbetrag der Pensionskasse mit. Diese stellt eine Rechnung und einen neuen Pensionskassenausweis aus.

Tipp Säule 3a kann auch dienlich sein

Auch Beiträge an die Säule 3a können zur Optimierung der Altersvorsorge und zur Vermeidung von hohen Einkommenssteuern in erfolgreichen Jahren dienlich sein. Denn wie die Beiträge an die zweite Säule dürfen auch jene an die Säule 3a von den Einkommensteuern abgezogen werden.

Zu beachten ist, dass die Höhe der Einzahlungen in die Säule 3a begrenzt ist und davon abhängt, ob die Person im betreffenden Kalenderjahr in einer Pensionskasse versichert ist oder nicht.

Bei Pensionskassenzugehörigkeit dürfen in die Säule 3a maximal CHF 7258 pro Kalenderjahr einbezahlt werden. Ohne Pensionskassenzugehörigkeit sind es 20 Prozent des Erwerbseinkommens (nach oben begrenzt, Details siehe Säule 3a).

Beispiel Erda kauft sich in die Pensionskasse ein

Erda war bis anhin zu 60 Prozent angestellt. Nun hat sie ihr Pensum auf 80 Prozent erhöht. Mit dem alten Pensum war nur der bisherige Lohn bei der Pensionskasse versichert. Wäre sie schon immer zu 80 Prozent angestellt gewesen, so wäre für sie mehr in die Pensionskasse einbezahlt worden und ihr Altersguthaben wäre entsprechend höher.

Da mit dem neuen 80-Prozent-Pensum auch ihr Verdienst höher ist, darf sie sich in die Pensionskasse einkaufen. Das heisst, sie darf die Lücke füllen, bis sie so viel Altersguthaben erreicht hat, wie wenn sie schon immer den aktuellen Lohn verdient hätte.

Erda entscheidet sich, den Einkauf zu staffeln. Sie verteilt den Einkauf auf mehrere Jahre und überweist im ersten Jahr nur einen Teil der möglichen Maximalsumme. So bezahlt sie gleich während mehrerer Jahre tiefere Steuern.

Würde sie hingegen ihr Pensum und damit ihren Lohn reduzieren, so würde zwar das bisherige Altersguthaben dank ihrer regulären Lohnbeiträge an die Pensionskasse weiter anwachsen, sie könnte es aber nicht durch einen zusätzlichen Einkauf erhöhen.